Der DSC Hanseat wird 125 Jahre alt

Neustart bis zum Höhepunkt: 1946 – 1959

Hinweis: Dieser Beitrag basiert auf Unterlagen und anderen Zeitzeugnissen aus dem DSC-Archiv und wird kontinuierlich nach neuestem Erkenntnisstand aktualisiert. Bei Anregungen, Ideen und Andenken zur Vereinsgeschichte freuen wir uns über eine Nachricht an: archiv@dschanseat.de

Das Ende des 2. Weltkriegs war natürlich auch für den Hamburger Fußball eine Zäsur, aber schon im 2. Halbjahr 1945 bildete sich eine neue Liga-Struktur heraus, in 8 Staffeln wurde die Qualifikation für eine Hamburger Stadtliga ausgespielt, für die neben 5 gesetzten Vereinen (HSV, St. Pauli, Altona 93, ETV, Victoria) 8 Plätze ausgespielt wurden. Der SC Alemmania-Stern fand seine erste Heimat nach dem Kriegsende auf dem Oskar-Kesslau-Platz am Berliner Tor und nahm auch an der Qualifikationsrunde teil, belegte aber in der Staffel B nur den letzten Platz.

Durch eine erste Neuordnung der Staffel-Einteilung gelang dann schon 1947 der Aufstieg in die 1. Klasse Hamburg (damals die 3. Liga unter der Oberliga Nord und der Verbandsliga Hamburg). Parallel kam es zur ersten einer Reihe von Fusionen in den kommenden Jahrzehnten, die Kooperation aus dem Ende der Kriegszeit mit dem SC Pfeil 1923 wurde wieder aufgenommen – unter dem Namen SC Stern-Pfeil 1899.

Dulsberg historisch: Ein Blick durch den Straßburger Stieg auf das Sportgelände am Graudenzer Weg (hinten links)

1948 erfolgte dann der Wechsel auf den Dulsberg. Dort hatte sich auf dem Sportgelände am Graudenzer Weg die Freie Turn- und Sportgemeinschaft Dulsberg gebildet, ein Zusammenschluss der Vereine Hamm 95, Oliva und Wiking, der sich aber schon bald wieder aus dem Sportbetrieb zurückzog und mit seinen verbliebenen Jugendmannschaften in einer Fusion mit Stern-Pfeil zum Dulsberger Sport-Club Stern-Pfeil von 1899 aufging. 1948 konnte der DSC Stern-Pfeil dann mit 5 Herren- und 4 Jugend-Mannschaften in die Saison starten. Auf größere sportliche Erfolge im Fußball-Bereich musste der Verein dann allerdings längere Zeit warten: 1950 ging es im Zuge einer erneuten Veränderung der Liga-Struktur herunter in die Kreisklasse, die dann 1953 erneut in Bezirksklasse umbenannt wurde. Wie auch immer benannt: es blieb die 4. Spielklasse.

Dulsberg historisch: Im damaligen Vereinslokal des DSC Stern-Pfeil ist heute das Restaurant Metaxa

Erfolgreicher war in diesen Jahren eine 1952 gegründete Tischtennis-Abteilung, die in den ersten 3 Jahren ihres Bestehens dreimal hintereinander die Meisterschaft und den Aufstieg feiern konnte.

Mitte der 50er Jahre begann dann die kontinuierliche Jugendarbeit im Fußball Früchte zu tragen: 1956 und 1957 verpasste der DSC Stern-Pfeil jeweils als Zweiter den Aufstieg in die 3. Liga, 1958 war es dann soweit. Mit nur 2 Niederlagen, 40:4 Punkten und einem sensationellen Torverhältnis von 100:32 (was mehr als 3 Toren pro Spiel entspricht) gelang der Aufstieg in die damalige Verbandsliga. Entscheidenden Anteil daran hatte ein Eigengewächs aus der Dulsberger Jugend: Peter Osterhof (genannt „Oschi“) erzielte 60 dieser 100 Tore und begann beim DSC Stern-Pfeil eine herausragende Hamburger Fußball-Karriere, die ihn zum Rekord-Torschützen des FC St. Pauli und Mitglied der St.Pauli-Jahrhundert-Elf machte.

Dulsbergs Jahrhundert-Stürmer Peter Osterhoff spricht über seine Zeit beim DSC Stern-Pfeil, Hamburger Auswahlen und den FC St. Pauli. Mehr auf dem DSC Hanseat-YouTube-Kanal: https://bit.ly/3JxhtMB

Heute würde man bei diesem aus der eigenen Jugend gewachsenen Team von einer „Goldenen Generation“ sprechen, mit diesem Aufstieg in die 3. Liga war – nach den Erfolgen des SC Alemannia-Stern in der Nazi-Zeit – der sportliche Höhepunkt in der Geschichte des Dulsberger Sport-Clubs erreicht: 1959 gelang dem Aufsteiger noch relativ souverän der Klassenerhalt, 1960 wurde er mit 4 fehlenden Punkten knapp verpasst. Der Sprung in die 3. Liga ist seitdem nicht mehr gelungen und ist heute auch angesichts der zahlreichen Liga-Neugliederungen natürlich völlig illusorisch.