Auferstanden aus Ruinen: Über 21:194 zurück in Liga 7?

Nach der problematischen Saison 2014/2015 und dem totalen Umbruch im Spieler-Kader ging der DSC Hanseat nicht mit allzu großen Erwartungen in die neue Saison. Aber zunächst schien der Neuanfang zu gelingen, die ersten 3 Vorbereitungsspiele wurden alle gewonnen. Ein erstes Warnzeichen: Zum Pokalspiel gegen den FC Haak-Bir konnte die Mannschaft nicht antreten und verlor kampflos. Das war aber nichts im Vergleich zu dem, was auf die Anhänger des DSC Hanseat wartete.

Das 1. Heimspiel ging mit 1:5 noch relativ glimpflich verloren, danach folgten ein 14:1, 0:17, 8:0, 3:7, 8:0, 0:12 – am Ende der Saison stand nicht nur der Abstieg in die Kreisklasse, es gab nicht einen einzigen Punktgewinn und ein Torverhältnis von 16:283.

Über das letzte Spiel einer desaströsen Saison berichtete sogar das NDR Hamburg Journal.

Aber schlimmer geht immer: Die neue Saison, in der man nach dem Abstieg auf eine Stablisierung in der Kreisklasse hoffte, fing an wie die vorherige endete: mit einer 11:0 Niederlage bei VfL 93. Auch die jungen Spieler aus der erfolgreichen A-Jugend – sie war in der Vorsaison mit großem Vorsprung Meister der Herbstrunde geworden – konnten nichts daran ändern, dass es weiter desaströse Niederlagen hagelte: 0:7, 6:0, 0:13 …

Im Winter 2016 warf dann Trainer Jörg Haenle – zuvor ein erfolgreicher Jugend-Trainer – das Handtuch, der 1. DSC-Vorsitzende Ulrich Bunsmann musste als Notfall-Trainer einspringen. Immerhin gelang ihm im März 2017 mit 4:2 in Lokstedt der 1. Sieg nach mehr als 1/12 Jahren und einen Monat später noch ein weiterer Punktgewinn gegen UH Adler – am Saisonende stand abermals der Abstieg in KK B mit 4 Punkten und 21:194 Toren.

Roland Kessler ist eine Art „Mr. Hanseat“: Spieler, Fußball-Obmann, Senioren-Trainer, Kassenprüfer, Ehrenamtsbeauftragter: Er hatte ähnliches schon erlebt.

In der Folgesaison in der KK B von einer Wiederauferstehung aus den Ruinen der vergangenen Jahre zu sprechen, wäre zweifellos übertrieben: es gab weiterhin drastische Niederlagen (3:12, 14:4, 12:1), aber diesmal gab es auch wieder einige Siege und teilweise akzeptable Leistungen. Auch wenn Platz 12 in der KK B nicht gerade ein Grund zum Jubeln war.

Aber – ganz im Gegensatz zu einem Chanson-Text aus den 60er Jahren: Von nun an ging’s bergauf. Zwar gab es zu Beginn der Saison 2018/19 eine klare 1:12-Heimniederlage gegen den Landesligisten Berne im Pokal, aber unter dem neuen Trainer Ercan Kurt fasste die Mannschaft nach und nach tritt und wurde am Ende mit 3 Punkten Vorsprung Meister der KK B. Die nächsten beiden Spielzeiten waren aufgrund der Corona-Pandemie nur unvollständig, der DSC Hanseat konnte sich aber als 8. und 5. jeweils gut behaupten.

2021 dann der nächste Schritt zurück aus den Ruinen der Jahre 2015/16/17: Als Tabellen-Dritter schafft der DSC Hanseat nach 5 Jahren die Rückkehr in die Kreisliga. Dort tun sich die Dulsberger zunächst sehr schwer, am 14. Spieltag liegen sie mit 8 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz.

Die Wende: Mit 2 Siegen gegen Harksheide und Poppenbüttel begann der DSC Hanseat eine Serie von 10 ungeschlagenen Spielen.

Am Ende der Saison stehen der Klassenerhalt und Platz 7 in der Kreisliga – eine gute Bilanz für einen Aufsteiger.

In der Saison 2023/24 spielt der DSC Hanseat lange Zeit um die Spitze mit, sehr zur Freude der DSC-Roland Kessler und Harald Happich

Wohin wird der Weg des DSC Hanseat im 126. Jahr seiner Geschichte führen? Der Ehrenvorsitzende Klaus Plochl hat da einen klaren Plan:

To be continued!