Auf und ab in den 60ern

Der DSC Stern-Pfeil war während der ganzen 50er Jahre – mit dem Höhepunkt am Ende – zwar der führende, aber nicht der einzige Fußball-Klub auf dem Dulsberg. Die Fusion zwischen dem SC Stern-Pfeil und der Freien Freien Turn- und Sportgemeinschaft Dulsberg machte ein Teil der FTuSG nicht mit und ging einen eigenen Weg unter dem Namen SV Wiking 1909. Der DSC Stern-Pfeil und der SV Wiking teilten sich die Nutzung der Sportanlage am Graudenzer Weg (heute findet sich auf dem Gelände die Schule Alter Teichweg).

Roland Kessler (links) und Harald Happich (rechts) sind Urgesteine des DSC Hanseat, deren Fußball-Biographie bis in die Zeiten zurückreicht, als auf dem Dulsberg der DSC Stern-Pfeil, der SV Wiking und der FC Hanseat um die Vorherrschaft rangen.

Außerdem gab es noch den 1946 gegründeten SC Hanseat (seit 1951 FC Hanseat 1928), der seine Spiele auf dem Platz an der Vogesenstrasse austrug, der heutigen Heimat des DSC Hanseat.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs entstanden auf dem Gelände des heutigen Sportplatzes sogenannte Nissenhütten, rund geformte Wellblechplatten aus Beständen des britischen Militärs, in denen jeweils 20 Personen ohne Wasser- und Sielanschluss lebten. Der Sportplatz liegt quer zur heutigen Ausrichtung.

Zu Beginn der 60er Jahre stehen die Zeichen dann zunächst in Richtung eines Führungswechsels im Dulsberger Fußball. Der DSC Stern-Pfeil muss im 2. Jahr seiner Verbandsliga-Zugehörigkeit absteigen in die Bezirksliga, parallel steigt der SV Wiking in diese Spielklasse auf. 1962 geht es für Stern-Pfeil noch weiter abwärts in die Kreisklasse, Wiking kann knapp die Klasse halten, der bisher stets unterklassige FC Hanseat schafft den Aufstieg in die Bezirksliga. In der Folgesaison steigt auch Wiking in die Kreisklasse ab, der FC Hanseat ist für kurze Zeit die neue Nr. 1 im Dulsberger Fußball, auch wenn er – bedingt durch die Einführung der Bundesliga 1963 – auf einmal nur noch in der 5. statt der 4. Liga spielt.

1964 schafft dann der DSC Stern-Pfeil den Wiederaufstieg in die Bezirksliga, anders als der SV Wiking, der sich mit dem FC Hanseat zum FC Hanseat Wiking zusammenschließt. Die Hoffnung, mit dieser Fusion dauerhaft die Dulsberger Nr. 1 bleiben, erfüllten sich aber nicht, in der Mitte der 60er ging es für beide Klubs immer wieder auf und ab zwischen Bezirksliga und Kreisklasse.

Die Dulsberger Sportstätten im Wandel: Von der roten Asche der Linne-Kampfbahn – benannt nach dem Hamburger Garten- und Landschafstreformer Otto Linne – bis zum heutigen Kunstrasenplatz an der Vogesenstrasse

1969 stand dann der 70. Geburtstag des Vereins an, und der DSC Stern-Pfeil konnte zu diesem Jubiläum eine Art Wiederauferstehung feiern: Mit der Meisterschaft in der Bezirksliga-Staffel Alster gelang der Aufstieg in die zweithöchste Hamburger Liga. Stützen des damaligen Teams waren Gert Wieczorkoski (später Profi beim FC St. Pauli und Rot-Weiss Essen) und Hans-Jürgen „Ditschi“ Ripp (später Europapokal-Sieger mit dem HSV).

Klaus Plochl ist der Ehrenvorsitzende des DSC Hanseat, der großen Anteil daran hat, dass der Verein in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag feiern kann. Als alter Stern-Pfeiler erinnert sich an herausragende Spieler der späten 60er.

Den Abgang dieser Leistungsträger konnte die Mannschaft aber nicht dauerhaft kompensieren, im 2. Jahr der Zugehörigkeit zur 4. Liga reichte der 14. Tabellenplatz nicht zum Klassenerhalt.