Manchmal ist es wirklich zum verzweifeln für einen Trainer: Da warnt er vor einem Spieltag vor einem eigentlich unterlegegenen Gegner, der sich komplett hinten reinstellt, und fordert seine Spieler auf, trotzdem das Spiel und vor allem den Kampf von der 1. Minute anzunehmen. Und er predigt einfach tauben Ohren. So ging es DSC-Trainer Ercan Kurt beim Auswärtsspiel in Wellingsbüttel.
Zwar war sein Team über weite Strecken der 1. Halbzeit feldüberlegen und konnte sich auch die eine oder andere halbe Torchance herausarbeiten. Aber wirklichen Druck konnten die Dulsberger nicht aufbauen, dafür war das Spiel im Mittelfeld und beim letzten Pass in die Spitze zu ungenau und unkonzentriert. Und wie es dann oft kommt: Der Gegner kommt einmal nach vorne, und schon liegt man zurück. Konkret: Freistoss für Wellingsbüttel aus dem linken Halbfeld, Schiri Lüders will ein Halten im Strafraum gesehen haben, Elfmeter, 1:0 durch Lennard Hinz (32. Minute), Frust in der Halbzeit-Kabine.
Nach der Pause stellt Trainer Kurt um, in der 55. Minute kommen Dennis Briese und Niels Douanla neu ins DSC-Spiel. Mit verblüffend schneller Wirkung: In der 59. Minute überwindet Douanla Welle-Keeper Raabe mit einer abrutschenden Flanke von der rechten Strafraumseite. Übehaupt Douanla: Ihn bekommt die Heimmannschaft nicht in den Griff. Mit Folgen: Eine Douanla-Flanke kann die Welle-Abwehr nur zu kurz abwehren, aus dem Hintergrund kommt Dennis Briese zum Schuss und trifft zum 2:1 (70. Minute).
Durch diesen Führungstreffer zwingen die Dulsberger ihren Gegner zu einem offeneren Spiel. Es kommt zu mehreren Chancen auf beiden Seiten, für den DSC verpassen Zimmermann aus 6 Metern, Sambou mit Kopfball nach einer Ecke und erneut Douanla frei nach einem Konter die Entscheidung, auf der Gegenseite können auch die Gastgeber mehrere klare Chancen nicht zum Ausgleich nutzen. So entsteht am Ende ein mühsamer, aber nicht unverdienter 2:1-Auswärtssieg – der 5. Sieg im 5. Spiel vor dem Spitzenspiel am kommenden Sonntag an der Vogesenstrasse gegen Stapelfeld.
Der DSC Hanseat spielte mit: Alsuri – Braun, Sambou, Gehrke, Ljiljak (Lennard Barkow)- Topal, Marzougui (Briese) – Haenle (Douanla), Salinas, Zimmermann (Kurt) – Leroy Barkow (Gorris)