Eigentlich war es ein wenig aufregendes Gastspiel des DSC Hanseat bei der Fünften des HSV. Auf Platz 6 der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt dominierten die spielerisch klar überlegenen Dulsberger von Minute 1 bis Minute 80 das Spielgeschehen, die Gastgeber schafften erst in den letzten 10 Minuten aufgrund einiger Konzentrationsfehler der DSC-Abwehr wenigstens eine Torannäherung, ohne auch nur zu einer wirklich 100prozentigen Torchance zu kommen. Aufregung in das meistenteils langweilige Spielgeschehen brachte nur die sehr zurückhaltende Spielleitung von Schiedsrichter Rainer Siek. Da er es versäumte, mehrere übertrieben harte Fouls, mit denen die Gastgeber ihre Unterlegenheit auszugleichen versuchten, frühzeitig klar zu sanktionieren, kam in einigen Szenen eine überflüssige Emotionalität auf, die im Spielverlauf keine Entsprechung hatte.
Der Spielverlauf ist schnell beschrieben: Mit einer kompakten Zentrale und stabilen Aussenverteidigern liessen die Hanseaten den extrem defensiv eingestellten HSV kaum einmal auch nur in die Nähe des eigenen Sechzehners kommen, taten sich aber zunächst schwer, den gegnerischen Abwehrriegel zu knacken. Das besorgte dann in der 16. Minute der aufgerückte Innenverteidiger Idrissa Sambou mit dem Tor des Tages, einem Schuss aus fast 20 Metern ins obere rechte Tordreieck. 10 Minuten später drückte Kevin Taylor eine Freistoß-Hereingabe aus 5 Metern ins HSV-Tor. Kurz danach hatte Johnny Da Silva das dritte DSC-Tor auf dem Fuß, scheiterte aber am glänzend reagierenden HSV-Keeper. Mit einer 0:2-Führung ging es in die Pause, die Geschichte der 2. Halbzeit ist schnell erzählt. Bei starker Hitze nahm das Spieltempo immer mehr ab, ohne dass sich an der generellen Konstellation etwas änderte. Die Dulsberger dominierten das Geschehen, vergaben dabei die eine oder andere Chance und machten erst in der 75. Minute endgültig den Deckel drauf, als Lukas Haenle sich links im HSV-Strafraum bis zur Grundlinie durchspielte und seine Hereingabe von der HSV-Abwehr ins eigene Tor abgefälscht wurde.
Damit befindet sich der DSC Hanseat weiter tabellarisch auf dem Vormarsch, am kommenden Sonntag empfangen die Dulsberger dann den Tabellenführer Duvenstedt zum Spitzenspiel. Was sich jetzt schon sagen lässt: es wird wohl ein deutlich interessanteres Spiel werden.
Der DSC Hanseat spielte mit: Seidi - Krug, Sambou, Öczelik (Wolf), Salinas - Topal, Briese - Haenle (Braun), Barkow (Neto), Taylor (Douanla) - Da Silva (Kurt)