DSC Hanseat schlägt Tonndorf-Lohe trotz durchwachsener Leistung mit 5:1

Wenn der Tabellen-Vorletzte mit bisher nur 1 Sieg gegen den Tabellen-Letzten bei einem Team gastiert, das um die Tabellenspitze mitspielt, sollte das der Papierform nach eine klare Sache sein. Und wenn man dann das Ergebnis (5:1 für den DSC Hanseat) liest, hat sich diese Erwartung scheinbar erfüllt. Tatsächlich aber täuscht dieses klare Ergebnis darüber hinweg, wie schwer sich die Dulsberger gegen den SV Tonndorf-Lohe getan haben.

Durch Ungeschicklichkeit und Übereifer verpassten die Gäste nach 15 Minuten die 1:0-Führung: nach einer Freistoss-Flanke aus dem rechten Halbfeld schien DSC-Keeper Lars Peemöller schon mit einer Kopfball-Bogenlampe geschlagen, der Tonndorfer, der dann den eigentlich schon ins Tor fliegenden Ball aus 1 Meter einköpfte, stand allerdings klar im Abseits. Angesichts des zunächst sehr schwachen Auftretens der Hanseaten wäre diese Führung aber nicht einmal unverdient gewesen. Nach und nach fanden die Dulsberger dann etwas besser ins Spiel, insbesondere durch Lukas Haenle auf der rechten Aussenbahn, der sich mehrmals bis in den Strafraum durchspielen konnte, ohne dass sich zunächst daraus Zählbares ergeben hätte. Einen Schuss aus halblinker Position und etwa 18 Metern von Hami Kurt konnte der Tonndorfer Schlussmann nur abklatschen, aber Torben Krohn vergab etwas überhastet die Nachschussmöglichkeit.

Besser machte es in der 28. Minute Hami Kurt, der eine Flanke des starken Haenle einköpfen konnte. Das Spiel des DSC Hanseat wurde aber durch diese Führung nicht wirklich besser, zu oft ging der Ball durch unkonzentriertes Aufbauspiel verloren, so gelang es auch nicht, die deutlich höhere Geschwindigkeit der Aussenbahn-Spieler Haenle und Niels Douanla im Konterspiel auszunutzen. Fast schon folgerichtig folgte in der 43. Minute das 1:1: Christian Wolf verlängerte beim Versuch, einen hohen Ball der Tonndorfer in den Strafraum per Kopf zu klären, das Spielgerät ins eigene Tor. Praktisch im Gegenzug zeigten die Hanseaten, zu was sie eigentlich in der Lage sind: der von links in die Mitte startende Dounanla überlief die komplette Tonndorfer Hintermannschaft, umkurvte den Torwart und schob zum 2:1 ein.

Zur Pause stellte DSC-Traine Ercan Kurt dann auf ein System mit 2 Spitzen um und brachte dafür den Dulsberger Top-Torschützen Özgür Demir. In der Folge verlagerte sich das Spiel immer mehr in die Tonndorfer Hälfte, außer einem Fernschuss, den Peemöller über die Latte lenkte, und einem kurzen, aber folgenlosen Durcheinander nach einem hoch in den Strafraum geschlagenen Ball kam offensiv von den Gästen nicht mehr allzu viel. Auch wenn die Dulsberger in den zweiten 45 Minuten das Spiel weitgehend dominierten, blieb doch vor allem im Aufbauspiel vieles Stückwerk, das Fehlen des erkrankten Spielmachers Zekeriya Kurt war deutlich zu merken. Trotzdem häuften sich die Torgelegenheiten: Demir setzte einen von Deniz Topal gelupften über die Mauer gelupften Freistoss knapp neben das Tor, der eingewechselet Baboucar Lowe traf nach einem Solo-Lauf von der Mittellinie bis in den Strafraum nur den Pfosten, ein Freistoss aus 18 Metern von Hami Kurt ging knapp am Tor vorbei. In der 62. Minute war es dann so weit: einen Pass in die Schnittstelle der Tonndorfer Vierer-Kette nutzte Demir zum 3:1, in der 76.Minute fast eine Doublette, nur war der Torschütze diesmal Douanla. Das schönste Tor des Spiels blieb dann wieder Demir vorbehalten, einen perfekten Pass von Topal legte er am Tonndorfer Keeper vorbei und vollendete zum 5:1-Endstand.

Das Ergebnis war auch in dieser Höhe letztlich nicht unverdient, aber für die in 4 Wochen anstehenden Spitzenspiele gegen B U und Concordia bedarf es einer deutlichen Leistungssteigerung, um die Spitzenposition in der Tabelle (aktuell Platz 2) zu behaupten.

Der DSC Hanseat spielte mit: Peemöller - I. Ljiljak (Y.Kurt), Wolf, Tursic, N. Ljiljak - Topal, Salinas (Hayvali) - Haenle (Lowe), Krohn (Demir), Douanla - H. Kurt (Meskini)